Tip :
Botanische und zoologische Sammlungen,
seien es nun wissenschaftliche oder private, sind selten so uniform in ihren Kulturanforderungen,
daß großflächig mit identen Pflegeparametern gearbeitet werden
kann !
Daher gilt als Prämisse, daß
eine Fein-Nebelanlage das gezielte Gießen der Pflanzen nur in wenigen Fällen ersetzen kann
Exotische Tiere - etwa Amphibien oder
Schlangen aus tropischen Breiten, die nicht in normalem Raumklima gehalten
werden können - werden üblicherweise in Terrarien gehalten, sodaß hier
die Aufrechterhaltung eines Mikroklimas nötig ist; dies kann durch eine Fein-Nebelanlage
in weiten Grenzen sehr gut bewerkstelligt werden
Was eine Fein-Nebelanlage sehr wohl kann, ist
das automatische Aufrechterhalten des gewünschten Klimas, vor allem in Bezug auf die
Relative Feuchte, das die nötigen Gießaktionen nur in wesentlich größeren
Zeitintervallen nötig macht.
Bemerkungen zu Pflanzenfamilien :
Bromelien, Tillandsien :
graue und "pelzige" Tillandsien
benötigen nur wenig Feuchte (allerdings Wasser sehr guter Qualität) und geben
sich mit regelmäßigem Nebeln bis zur Benetzung mit zwischenzeitlichem Abtrocknen
zufrieden und können mit einer Fein-Nebelanlage sehr gut über längere
Zeiträume versorgt werden, soferne die anderen Pflegeparameter wie etwa Lüftung
und Luftumwälzung stimmen
grüne Tillandsien und Trichterbromelien
benötigen mehr Feuchte als die zuvor erwähnten; vor allem die Trichterbromelien
geben sich mit regelmäßigem Nebeln über die Sättigungsgrenze zufrieden,
wenn dadurch der Wasservorrat in den Trichtern ergänzt wird. Daher können
sie wie die erste Gruppe mit einer Fein-Nebelanlage sehr gut über längere Zeiträume
versorgt werden.
Nepenthes und andere tropische Carnivoren :
Viele tropische Nepenthes benötigen
sehr hohe Feuchtegrade in der Umgebungsluft - dies kann mit einer Fein-Nebelanlage sehr
gut über längere Zeiträume bereitgestellt werden.
Pflegehinweise sind nur bei Kenntnis der
Naturstandorte sinnvoll; so gibts es etwa im Umfeld des Mt. Kinabalu auf Borneo Nepenthes
von Meeresniveau bis zu mehr als 3.000 m Seehöhe mit entsprechenden Temperatur-
und Klimaunterschieden. Bei Hybriden kann der Pflegeerfolg oft nur durch genaue Beobachtung
der Pflanzen eingestellt werden.
Epiphytische Orchideen :
Epiphytische Orchideen aus tropischen und
subtropischen Breiten besiedeln fast alle in diesen Regionen existierenden Klimatypen
- vom kalten Nebelwald bis zu sehr trockenen Kakteenstandorten; daher sind allgemeine
Tips zur Versorgung von epiphytischen Orchideen nur sehr schwer möglich.
Das Grundbedürfnis, das fast alle epiphytischen
Orchideen aufweisen - relativ hohe Feuchte in der Umgebungsluft - kann mit einer Fein-Nebelanlage
sehr gut über längere Zeiträume bereitgestellt werden.
Mehr zum praktischen
Einsatz von Nebelanlagen bei der Orchideenpflege können Sie hier lesen ...
In jedem Fall muß jedoch das parallel
dazu erfolgende Gieß-Regime gut überdacht werden, auch wenn eine Nebelanlage
mit "Gießoption" verwendet wird. Epiphytische Orchideen sind evolutiv an wiederkehrende
starke Regenfälle angepaßt, die die Wurzelanlagen durchdringend befeuchten.
Dieser Effekt kann von einer Fein-Nebelanlage nur dann simuliert werden, wenn ausreichend
Gießwasser zur Verfüungn steht.
Durch das Aufrechterhalten der relativen Feuchte im Pflegeraum
kann allerdings die Gießfrequenz erheblich verringert werden, was vor allem bei
"Urlaubsbetreuungen" eine große Rolle spielt.
Bitte beachten Sie immer, daß Kulturräume
für Orchideen - gleichgültig, ob es sich um eine Vitrine, ein Blumenfenster
oder ein Gewäcshhaus handelt - mit guter Luftumwälzung versorgt sein sollten.
An allen Naturstandorten bewegt sich die Luft ständig, auch wenn dies vielleicht
nicht aussehen sollte ! Sie müssen dazu nicht unbedingt einen teuren Röhrenventilator
anschaffen; auch ganz normale Zimmerventilatoren, wie sie in jedem Baumarkt presiwert
zu haben sind, tun ihre Pflicht... Allerdings sollten Sie -
Epiphytische Kakteen :
Epiphytische Kakteen können mit epiphytischen
Orchideen temperierter bis warmer Regionen kultiviert werden und sind oftmals weniger
empfindlich als manche Orchideengattungen...
als Beispiel sei etwa die Gattung Rhipsalis
angeführt
Xerophytische Kakteen :
An Naturstandorten (Wüsten und Halbwüsten)
ist Nebel oft die einzige regelmäßige Wasserzufuhr, auf die xerophytische
Kakteen vertrauen können.
Allerdings ist es nicht ratsam, diese Befeuchtungsmethode
in temperierten Breiten anzuwenden - daher ist eine Kakteenkultur kein primäres
Anwendungsbereich für eine Fein-Nebelanlage.
Japanische Gärten
In japanischen Gärten werden oft Bodenflächen
mit Moosen bepflanzt, die ohne geeignetes Mikroklima schnell ihre Vitalität verlieren
würden.
Die weltweit mehr als 2.000 Arten enthaltende
Familie der Moose besiedelt zwar viele Lebensräume - von Mooren, wo sie von Wasser
durchtränkt wachsen bis zu ausgesprochen trockenen Standorten, die nur selten mit
Wasser versorgt werden. Für die dekorative Wirkung in traditionellen japanischen
Gärten werden Polstermoose gepflanzt, die weder Staunässe noch zu geringe Substratfeuchte
ohne Schäden tolerieren.
Diese Anforderungen können leicht durch
eine Nebelanlage erfüllt werden, deren Druckleitungen unsichtbar im Boden verlegt
sind. Je nach momentanem Klima kann über die Ansteuerung der Nebelanlage entweder
mit leichter Benebelung gekühlt und befeuchtet werden oder auch das Substrat substantiell
befeuchtet werden.
Die speziellen Anforderungen eines Moosgartens
können durch eine Beregnungs- oder Sprinkleranlage kaum befriedigt werden, da durch
das relativ grobe Tropfenspektrum die Gefahr der Übernässung sehr groß
ist.
Sie möchten mehr zu diesem Thema wissen ? Kontaktieren
Sie uns !
Abschließende Bemerkungen -
Wenn Sie nun mehr über die Technik lesen
wollen, die wir Ihnen bereitstellen, können Sie mit Hilfe der folgenden Links direkt
zu den Beschreibungen wechseln ...
|