"Tipps und Tricks" 
Reich blühende Orchideen, sattgrün wuchernde exotische Pflanzen, munter
sich ringelnde Schlangen, fröhlich zwitschernde Vögel haben oft wirklich
nichts mit Zauberei zu tun, sondern eher mit der richtigen Luftfeuchte.
Eine Kleinnebelanlage richtig zu planen und den Gattungen gemäß richtig zu
betreiben ist auch keine Hexerei…
Das Rezept: Man nehme eine Prise Physik, ein Quäntchen technisches
Verständnis, ein gerüttelt Maß an Wissen um seine Kulturen oder Tiere und
rühre mit dem "grünen Daumen" kräftig um. Und schon werden sich
Bewunderer und Neider in Ihrem Reich einfinden…
Planung
einer Kleinnebelanlage
Weniger ist oft mehr...
Blasrichtung Nebeldüsen:
Wurfweite
der Nebeldüsen:
Fühler
ja, Fühler nein ?
"Wundermittel"
Wasserstoffperoxyd
Pumpen-Standzeit
Statische
oder dynamische Benebelung ?
Planung einer Kleinnebelanlage
Seit der Vorstellung unserer 20-bar-Kleinnebelanlagen im Frühling 2003
haben wir etwa 1.500 Anlagen für die verschiedensten Anwendungen weltweit
ausgeliefert und verfügen demzufolge über ein gerüttelt Maß an Erfahrungen.
Wenn Sie nicht absolut sicher sind, wie Sie Ihre Anlage am
zielführendsten und preisgünstigsten auslegen möchten, lassen Sie sich doch
von uns beraten. Wir machen das gerne und kostenlos via e-mail,
persönlich bei einem Telefongespräch oder sogar bei einem Besuch bei Ihnen
(sofern Ihr Wohnort kostengünstig zu erreichen ist).
o Was soll die Hauptanwendung Ihrer Anlage sein? (Befeuchtung,
Kühlung, Benetzung etc)
o Welcher Raum soll befeuchtet bzw
klimatisiert werden?
- Vitrine
-Terrarium oder Paludarium mit Angabe der
Abmessungen Länge x Breite x Höhe
- Veranda, verkleideter Balkon, Wintergarten oder
- Kleingewächshaus mit Abmessungen (Volumen)
o Befeuchtungsanlagen legt man nach dem Volumen (m³) aus,
NICHT nach der Fläche (m²) !
o Sonstige Anwendungen mit näheren Angaben über den
gewünschten Einsatzzweck
o Was soll befeuchtet oder klimatisiert werden?
- Pflanzen ... welche? zB Orchideen,
Nepenthes
...
- Tiere ... welche Gattungen, Arten ? zB Reptilien, Vögel, ...
- Technische- oder Natur-Produkte, Lebensmittel
- Sonstiges....
o Wo soll die Anlage aufgestellt werden?
Stadt, Landkreis (Sollten allfällige Berechnungen notwendig sein, besitzen
wir Tabellen mit Klimadaten)
o Welches Wasser soll zur Vernebelung genutzt werden?
- zB Osmosewasser,
Regenwasser, Brunnenwasser
o Wenn Leitungs- oder Brunnenwasser vorgesehen wird, mit
welcher Härtestufe?
Wenn Sie diese nicht wissen, sagen Sie uns woher das Wasser bezogen wird,
wir werden versuchen, die Daten selbst zB über
die Gemeindeämter oder Wasserwerke herausfinden.
o Welche Temperatur- oder Feuchteparameter sind von Ihnen
gewünscht
o Haben Sie Sonderwünsche zur Steuerung (zB Morgenbetauung, eingebaute
Uhr, Trockenlaufschutz für die Pumpe) oder wollen Sie eine eigene oder
bereits vorhandene Steuerung verwenden?
o Benötigen Sie eine eventuelle Hilfeleistung zu
Einschaltzeiten, Nebeldauer etc durch uns oder
durch Kunden von uns, die gleichartige Anlagen bereits für ähnliche Zwecke
nutzen?
o Haben Sie sonst noch wie immer geartete Fragen zu
unseren Systemen?
o Und schlussendlich würde uns noch interessieren woher
Sie unsere Produkte kennen
zB aus einem Verein, von einer Messe, durch
Empfehlung (durch wen?),
aus dem Internet (Suchmaschine, Suchwort?)
Weniger ist oft
mehr...
Vielfach
wird angenommen, daß viele sehr feine Düsen (zB K-100) eine bessere Raumbefeuchtung ergeben müssten
als wenigere, dafür aber größere (zB K-200). Das stimmt zwar im Prinzip
.... aber nicht für jedes Anwendungsgebiet
Die etwa
20 bar Druck, die unsere Plantfog-Kleinpumpen
bereitstellen, scheinen auf den ersten Blick zwar recht hoch, doch wird der
künstlicher Nebel erst ab einem Druck von ca. 50 bar richtig „naturnah“.
Unsere Kleinpumpen sind also ein Kompromiss, der mit der kleinstmöglichen
Pumpe den größtmöglichen Druck für die Anwendungen von Liebhabern von
exotischen Pflanzen und Tieren bereitstellt.
Die
Größe der erzeugten Nebeltröpfchen hängt in
erster Linie vom Speisedruck ab, das heißt, daß
bei etwa 50 bar der Austrittswinkel des Wassers an der Düse auf ein Maximum
von etwa 90° entfalten kann, dadurch die Nebelwolke voluminöser, die
Tröpfchen kleiner und somit die Verdunstung (und damit die Nebelbildung)
wesentlich höher werden kann. Die Größe des Austrittswinkels des
Nebelstrahls an der Düsenöffnung ist hauptsächlich von zwei Kriterien
abhängig. In erster Linie vom Betriebsdruck, aber auch vom Durchmesser der
Öffnung. Bei gleichem Druck haben größere Düsen auch einen größeren
Austrittswinkel.
Nur der
Vollständigkeit halber : Nebeldüsen anderer
Hersteller lassen sich eigentlich gar nicht als solche bezeichnen, sie sind
eher Sprüh-Düsen, die keinen schwebefähigen Nebel erzeugen können....
Demzufolge
erzielen feine Düsen (zB K-100) mit einem
Austrittswinkel von ca 15° bei 20 bar eher eine
punktuelle Befeuchtung einer einzelnen Pflanze oder Pflanzgruppe (ideal zB in Orchidarien
oder Terrarien), sind aber (auch wenn man deren viele
einsetzt) für die gleichmäßige Befeuchtung eines größeren Raumes im Ganzen
(zB eines Kleingewächshauses) nicht zielführend.
Ein
Praxisbeispiel soll das verdeutlichen. Eine österreichische Kundin wollte
ihr Kleingewächshaus 4x6m für Orchideen und exotische Pflanzen gleichmäßig
befeuchten und bestellte ein tropic-
Pumpenmodul samt Schlauch und 6 Nebeldüsen K-100. Nach etwa einem
halben Jahr klagte sie, daß die Befeuchtung zu
unregelmäßig und auch zu gering wäre. Ein Besuch bei ihr zeigte, daß durch die Düsenanordnung im Haus manche Pflanzen zu
nass, andere hingegen staubtrocken waren. Zur Umluftverteilung
verwendet die Kundin einen großen Lüfter von 40 cm Durchmesser.
Wir
haben daraufhin den im Haus hängenden Düsenstrang mit den 6 Feindüsen K-100
durch einen Ventilatorring ersetzt und mit nur 4
Düsen K-200 bestückt. In wenigen Minuten war das ganze Haus gleichmäßig mit
grauen Nebelschleiern durchzogen und die Kundin war restlos begeistert.....
(Siehe
auch „Statische oder
dynamische Benebelung“)
Blasrichtung Nebeldüsen:
Nebeldüsen sollen nach Möglichkeit NIE nach unten blasen, sondern nur
waagrecht, schräg nach oben oder senkrecht nach oben. Begründet wird das
durch die Physik, weil durch die Verdunstungskühlung (im üblichen
Sprachgebrauch Verdunstungskälte genannt) kalte Luft erzeugt wird, die
gewichtsmäßig schwerer ist als warme Luft.
Würde man nun zB in einer Vitrine, einem
Terrarium, oder in sonst einem relativ eng begrenzten Raum von oben nach
unten nebeln, entstünde ein kalter Luftschlauch, in dem der Nebel zum
größten Teil unverdunstet zu Boden fällt und dort
eine Wasserlache bildet.
Das bedeutet, daß die Wirkung der Verdunstung,
die ja die gewünschte Luftfeuchte erzeugen soll, stark herabgemindert wird
und überdies unerwünschte Übernässungen
entstehen.
Nebelt man hingegen nach oben, so werden die Wasserpartikel durch den
Düsendruck gegen die Schwerkraft nach oben geschleudert. Tröpfchen, die auf
diesem Weg eventuell noch nicht oder nur teilweise verdunstet sind, müssen
dann aber den ganzen Weg von oben nach unten nochmals machen bis sie den
Boden erreichen könnten. Ehe das passiert, sind sie aber sicher vollständig
verdampft und haben ihren gesamten Wasser-gehalt in Luftfeuchte
umgewandelt.
Wurfweite der Nebeldüsen:
Die Wurfweite einer Nebeldüse ist in erster Linie druckabhängig. Je
höher der Düsendruck, desto größer wird auch die Wurfweite. Unsere
Kleinanlagen arbeiten mit knapp über 20 bar, was einer Wurfweite von etwa
1,20…1,50m entspricht. (Die selben
Düsen werfen bei Hochdruck über 50 bar bereits 3…3,5m).
Bei kleinen Vitrinen oder Terrarien wird dies insofern zu einem Problem,
weil die Tröpf- chen
die gegenüberliegende (Glas-) Wand treffen, dort auskondensieren und als
unerwünschter Regen oder in Rinnsalen wieder herunterkommen. Das heißt, daß für sehr kleine Vitrinen eine Verdüsung
eher ungeeignet ist und sich die Investition nicht lohnt.
In Grenzfällen kann man sich damit helfen, daß
man (meist noch nahe des Wassertanks) in einer Abzweigung, die in den Tank
zurückgeführt wird, einen Kugelhahn oder besser noch ein Nadelventil
einbaut, mit dem man dann denn Druck etwas vermindern kann. So kann man
dann die Wurfweite der Düsen seinen Platzverhältnissen anpassen. Zwar
werden dadurch die Nebelpartikel, deren erzielbare Kleinheit ja auch vom
Düsendruck abhängig ist, ein wenig größer, aber sie bleiben immer noch fein
genug, um eine gute Verdampfung zu gewährleisten.
Fühler ja, Fühler nein ?
Es sei gleich festgehalten: In der Natur gibt es auch keine konstanten
Werte, weder für die Temperatur noch für die Feuchte. Pflanzen wie Terrarienbewohner lieben ein wenig Abwechslung, sie
fördert die Widerstandskraft.
Vitrinen, Wintergärten oder Kleingewächshäuser weisen meist eine große
Artenvielfalt auf und dienen, zur Freude der Besitzer, in erster Linie der
Haltung und Pflege und nicht der Produktion von Monokulturen. Denn nur bei
letztgenannten macht eine präzise Feuchte-steuerung auch wirklich Sinn.
Ich wage die vielleicht ketzerische Behauptung, daß
es im Hobbybereich nur billige und teure Feuchtefühler gibt, aber keine,
die den hier gestellten Anforderungen (Genauigkeit und
Reaktionsgeschwindigkeit) wirklich entsprechen.
Die Steuermodule der Plantfog-Kleinnebelanlagen
wurden (auch Dank Beratung vieler Hobbyisten) so ausgelegt, daß sie bereits durch sekundengenaue Zeitsteuerung und
Nebelführung eine naturnahe Haltung gewährleisten können. Ist die
Wissensbegierde über die aktuelle Feuchte im Raum nicht unterdrückbar,
genügt es ein preiswertes Anzeigegerät (Fadenfühler) aufzuhängen und danach
die Befeuchtung zu optimieren.
"Wundermittel" Wasserstoffperoxyd:
Wer das Glück hat über ausreichend Regenwasser zu verfügen stellt oft
die Frage wie man ein "brechen" (stinkend werden) des Wassers bei
langen Stehzeiten verhindern kann. Hier hilft Wasserstoffperoxyd
(Wasserstoffsuperoxyd), das in regelmäßigen, kleinen Dosen in den Tank
gegeben wird. Wieviel davon für welche
Pflanzgattungen man am besten verwendet, wissen Gleichgesinnte, die Sie
über diverse Internetforen anfragen können
(zB www.orchideenforum.de,
forum.orchideenfreunde.eu, www.orchideen-wien.at )
Wichtig ist vorallem, daß
das Wasser lichtgeschützt und kühl gelagert wird.
Pumpen-Standzeit
Der techn. Ausdruck "Standzeit" bedeutet die zu erwartende
Lebensdauer der Pumpe. Druckpumpen im allgemeinen,
kleine wie große, sollten NIE saugen müssen, KEINEN großen Vordruck
erhalten und dürfen NIE trocken laufen.
Muß eine Pumpe aus einem Tank saugen, befindet
sie sich also über dem Tank, so besteht immer die Gefahr, daß eine Luftblase mitgesaugt wird. Dadurch reisst die Strömung ab und es kommt zu einem
Trockenlauf, weil durch die Luft kein Wasser mehr angesaugt werden kann.
Druckpumpen mögen aber auch keinen großen Vordruck (mehr als 1,5 bar).
Er lässt die Dichtungen zu schnell altern und senkt somit die Lebensdauer.
Absolut pumpenvernichtend ist der Betrieb ohne Wasser, das trocken
laufen. Während man bei großen Hochdruckpumpen noch die Dichtungen,
eventuell die Kolben und die Ventile erneuern kann, ist dies bei
Kleinpumpen nicht möglich, sie sind dann zerstört !
Werden diese 3 Grundregeln beherzigt, steht einer sehr langen
Lebensdauer auch von Kleinpumpen nichts im Wege. (Die älteste "tropic"-Pumpe läuft seit Herbst 2002 und sorgt für
die Befeuchtung einer großen Orchideenvitrine…)
Statische oder dynamische Benebelung ?
Die Frage stellt sich besonders für die Befeuchtung von
Kleingewächshäusern oder für Wintergärten. Statisch zu benebeln bedeutet
nur gewisse Punkte oder relativ kleine Bereiche zu befeuchten. Die Düsen
befinden sich dabei auf einem flexiblen Schlauch- oder starren Rohrnetz. Da
sowohl die Pumpenkapazität der Kleinanlagen begrenzt ist, als auch der
Wunsch besteht eine möglichst preiswerte Anlage zu erhalten, werden in
größeren Räumen nie so viel Düsen eingesetzt, daß
der gesamte Raum überall zumindest eine einigermaßen gleichmäßige, Feuchte
mit gewünschtem Sollwert erhalten könnte.
Wir epfehlen daher die punktuelle Benebelung
nur dann einzusetzen, wenn gewisse, eng begrenzte Räume, in denen zB Orchideen, Tillandsien,
Farne oder ähnliche viel Feuchte liebende Pflanzen aufgestellt wurden,
gezielt benebelt werden sollen.
Dynamisch benebeln bedeutet den Nebel mit Luftunterstützung eines
Ventilators auszu- bringen. Man kann mit diesem
System relativ große Räume mit sehr wenig finanziellem Aufwand sehr
gleichmäßig befeuchten. Auch können etwas leistungsstärkere Düsen (zB K-200 mit je 1,8 lit/h bei
20bar), eingesetzt werden, weil ja der Luftstrom die etwas größeren
Wasserpartikel auch noch zu Feinstpartikeln
zerschlägt. Trotzdem reicht meist ein einfaches Pumpenmodul
"tropic-IP65" mit 4 Nebeldüsen K-150 oder K-200 aus, um zB Gewächshäuser bis zu 30m² auf ca. 75% rF zu befeuchten. Wichtig dabei ist nur, daß der Lüfter auch in den Pausenzeiten der Benebelung
weiterläuft und so eine permanente Durchmischung der Luft gewährleistet.
Siehe Nebelventilatoren
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